Schulentwicklung in Leimen
Dietrich Unverfehrt
Der von der SPD-Fraktion zusammen mit der GALL-Fraktion gestellte Antrag auf Umwandlung der Geschwister-Scholl-Schule von einer Werkrealschule in eine Gemeinschaftsschule wurde von einer konservativen Mehrheit im Gemeinderat im April 2015 erneut abgelehnt. Bereits vor einiger Zeit hatte die Rektorin der GSS dem Gemeinderat ein schlüssiges Konzept zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule vorgelegt, das auch vom Schulamt positiv beurteilt worden war. Auch dieses Konzept hatten die konservativen Fraktionen abgelehnt, ohne selbst einen Vorschlag zur Schulentwicklung in Leimen zu machen. Jetzt nach drei Jahren wurde von ihnen die Einrichtung eines Runden Tisches zur Schulentwicklung beantragt, mit dem erklärten Willen zu einer „ergebnisoffenen“ Diskussion. Die Schullandschaft entwickelt sich weiter und wer sich nicht verändert verliert den Anschluss. Die Werkrealschule in Sandhausen soll laut RNZ vom 01.08.15 eine Außenstelle der Realschule in Walldorf werden. Die RNZ mahnt zu Recht, dass Leimen „nach Jahren des Verharrens“ nun reagieren muss und mutmaßt weiter, dass es „für die in Leimen immer wieder geforderte Gemeinschaftsschule nicht leichter wird“. Es gilt nunmehr, am Runden Tisch zügig Ergebnisse zu präsentieren und keine weitere Zeit zu verlieren, damit die Schulstandorte Leimen und St. Ilgen nicht gefährdet werden. Die Otto-Graf-Realschule in Leimen ist stabil ausgelastet und möchte keine Gemeinschaftsschule werden. Die GSS in St. Ilgen macht eine anerkanntermaßen hervorragende Arbeit, die wir nicht ohne Not durch weiteres Nichtstun aufs Spiel setzen sollten. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Familien sind auf diese besondere Schulform neben der Realschule und dem Gymnasiums angewiesen, da sie durch den Ganztagesbetrieb die Chancen auf Bildungserfolg erhöht. Allerdings wird dieser Runde Tisch nur dann zum Erfolg führen, wenn sich alle Beteiligten darüber klar sind, dass für eine Ganztagesschule, sei es im Grundschul- oder Sekundarbereich, Geld investiert werden muss und zwar in Räume, zusätzliches Betreuungspersonal und ein attraktives Freizeitangebot. Gute Bildungsangebote gibt es nicht zum Nulltarif und wenn eine Mehrheit im Gemeinderat nicht bereit ist, für ein attraktives Bildungsangebot Geld auszugeben, dann ist die Einrichtung dieses Runden Tisches reine Zeitverschwendung. |