SPD-Kreistagsfraktion

Stellungnahme der SPD-Fraktion zur Erhöhung der Abfallgebühren


Unser Landkreis verfügt über ein zukunftorientiertes Abfallwirtschaftssystem. Die „BioEnergieTonne“ ist ein Erfolgsmodell. Für die SPD-Fraktion war die Biotonne damals „ein erste Schritt zur Gebührenreduzierung“, so wie die Verwaltung darin „einen intelligenten Weg zur Gebührenreduzierung“ sah. Dieses Abfallwirtschaftssystem und auch das Gebührensystem soll natürlich grundsätzlich beibehalten werden.

Der Vorschlag, die Abfallgebühren Gebühren zu erhöhen, hat die SPD-Fraktion daher zum jetzigen Zeitpunkt überrascht. Wir waren davon ausgegangen, dass wir aufgrund der Gebührenausgleichsrücklage einerseits und der Minderung der Verbrennungskosten in der MVA Mannheim andererseits noch ein Jahr ohne Erhöhung über die Runden kommen. In den letzten Jahren konnten wir uns regelmäßig über stabile Gebühren freuen. Nun hat die ja erfreulich hohe Anzahl von BioEnergieTonnen, die neben den Kosten für die Investition der Behälter natürlich auch zu einem Mehraufwand bei den Leerungen und der Verwertung führt, sowie der gleichzeitige Rückgang der Wertstofferlöse und der Rückgang der angelieferten Mengen durch gemeinnützige Sammler, aber auch durch Müllklau dazu geführt, dass die Gebührenrücklage schon Ende 2012 aufgebraucht war.

Nachdem 2013 die Kosten für die BioEnergieTonnen-Leerung weiterliefen und die Wertstofferlöse nicht deutlich gestiegen sind, brachte die Neukalkulation dieses unerfreuliche Ergebnis. Wenn wir nach dieser Gebührenkalkulation an den bisherigen Gebühren festhalten, kann die entstehende Gebührenunterdeckung in den folgenden Jahren nicht „verrechnet“ werden, d. h. der Steuerzahler muss diesen Gebührenteil bezahlen. Das wäre nicht verursachergerecht. Daher wird die große Mehrheit der SPD-Fraktion der Erhöhung zustimmen.

Was dennoch bleibt, ist eine gewisse Unzufriedenheit über das Verhalten der AVR, die nach unserer Auffassung nicht rechtzeitig die zuständigen Gremien dezidiert auf die entstandene Lage hingewiesen hat – wir sind alle keine Fulltime-Politiker.

Eine gewisse Unzufriedenheit herrscht aber auch bei Kunden, wie wir der RNZ vom 6.12. entnehmen konnten, die sich nicht rechtzeitig informiert fühlen: zuletzt bei der Auswechslung der BioEnergieTonnen bei den Haushalten, die eine zu große bestellt hatten.


Günter Jundt, Kreisrat