Was geschieht mit dem Michaelishaus?

Dr. Peter Sandner
Fraktionssprecher


In der letzten Gemeinderatssitzung entzündete sich eine kontroverse Diskussion über das Michaelishaus. Auf dem Tisch lag ein Antrag der Fraktionen der CDU und FWV, das Michaelishaus sofort abzureißen, die Fläche zu schottern und als Parkplatz zu nutzen.

Wir fanden dagegen für unsere Auffassung eine Mehrheit, bis zum Ende diesen Jahres nochmals der Versuch zu machen, einen Investor für das Michaelishaus und das benachbarte Grundstück Rathausstrasse. 11 zu finden, der die beiden Flächen gemeinsam nutzt. Gegen den Abriss des letzteren Gebäudes gibt es von unserer Seite keinerlei Bedenken. Beim Versuch das Michaelishaus zu erhalten ließen wir uns vom Gedanken leiten, dass im Zuge der Ortskernsanierung fast keine alten Gebäude erhalten worden sind. Daher sollte bei den letzten verbliebenen alten Gebäuden sorgfältig geprüft werden, ob eine Sanierung technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist.

Beim Michaelishaus ist klar, dass die Bausubstanz so einfach ist, dass es nur mit verhältnismäßig hohem finanziellem Aufwand erhalten werden kann. Ein Aufwand, den die Stadt selbst mittelfristig nicht leisten kann. Eine Nutzung des sanierten Gebäudes ist durch die niedrigen Raumhöhen und die enge, steile Treppe stark erschwert, eine Nutzung für öffentliche Zwecke durch die fehlende Barrierefreiheit fast unmöglich. Dennoch sollte die Sanierung für eine private Nutzung nochmals genau untersucht werden.

Erst wenn kein Privater für diese Lösung gefunden wird, sind wir bereit, auch einen Abriss des Michaelishauses in Erwägung zu ziehen. Dann sollte allerdings die Fläche von Rathausstrasse 9 und 11 auf keinen Fall als Parkplatz herhalten. Bei der Neubebauung würden wir auch keinem großen Baukörper mit vollständiger Überbauung des Geländes zustimmen. Wir stellen uns dort zwei Gebäude vor, das eine entlang der Turmstrasse, das andere sollte sich am jetzigen Standort und den Proportionen des Michaelishauses orientieren.