SPD-Gemeinderatsfraktion Leimen Brigitte Balzer und Günter Jundt aus SPD-Fraktion verabschiedet Die beiden langjährigen Mitglieder der SPD-Gemeinderatsfraktion Brigitte Balzer und Günter Jundt hatten im Juni des Jahres nicht mehr bei der Wahl zum Gemeinderat kandidiert. Nachdem sie im Juli von OB Wolfgang Ernst aus dem Gemeinderat verabschiedet und zu Altgemeinderäten ernannt worden waren, wurden sie nun auch von der SPD-Fraktion offiziell verabschiedet. Zu diesem Anlass trafen sich alle Mitglieder der Fraktion zu einem Abendessen, zu dem auch die früheren Fraktionsmitglieder Hans-Henning Mohring und Edgar Veit hinzukamen.
Fraktionssprecher Peter Sandner erinnerte an die fast drei Jahrzehnte, in denen Brigitte Balzer und Günter Jundt tatkräftig in Gemeinderat und Fraktion gearbeitet haben. Die Stadt Leimen und ihre Ortsteile haben in dieser Zeitspanne stark expandiert und sich dadurch stark verändert. In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit im Gemeinderat hat noch die Aufarbeitung der durch die Gemeindereform verursachten Probleme im Mittelpunkt gestanden, dann war in den neunziger Jahren die Integration der Aussiedler ein Herausforderung. Die letzten Jahre waren vorrangig durch die Aufgabe geprägt, die Stadtentwicklung in allen Ortsteilen trotz großer finanzieller Probleme voran zu bringen. Brigitte Balzer war vor etwa 35 Jahren zur Politik und zur SPD gekommen und zwar durch ihr Engagement gegen die zwangsweise Eingemeindung von St. Ilgen nach Leimen. Zunächst war sie in den Ortsteilbeirat St. Ilgen gewählt worden, dann 1981 in den Gemeinderat eingerückt, dem sie ununterbrochen bis zum Juni 2009 angehörte. Seit 1997 war sie die einzige Frau in der SPD-Fraktion. Aber sie war nicht nur auf Fragen und Probleme der Frauen fokussiert, sie engagierte sich stets in allen sozialen Fragen und auch in den Belangen der Arbeitnehmer. In der Fraktion war ihre Meinung äußerst geschätzt - nicht zuletzt weil sie darauf achtete, was auch außerhalb der SPD im Ort diskutiert wurde und damit die Fraktion davor bewahrte, die Welt nur durch eine parteiliche Brille zu sehen. Dass sie mit ihrer Meinung in der Fraktion nie hinter dem Berg hielt, sondern diese wenn nötig frei heraus äußerte, war ein Wesenzug, den alle Kollegen an ihr schätzten. Dennoch war sie bereit sich bei manchen Entscheidungen auch einer Mehrheitsmeinung der Fraktion unterzuordnen, betonte der Fraktionssprecher. Im Gemeinderat hat sie oft manche Sachverhalte oder langen Redebeiträge mit einer knappen treffenden Bemerkung kommentiert und dadurch die mitunter angespannte Atmosphäre im Gremium aufgelockert. Günter Jundt kam schon 1971 als Zwanzigjähriger zur SPD, der er nunmehr fast 40 Jahre angehört. Die Vorbilder in der SPD waren für ihn Willi Brandt in der Bundespolitik und Ferdinand Reidel in der Kommunalpolitik. Als noch nicht Dreißigjähriger wurde er 1979 zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt, dem er seitdem ebenfalls ohne Unterbrechung angehörte. 1989 kam zum Gemeinderatsmandat auch das Mandat als Kreisrat hinzu. Dieses Mandat wird er auch zukünftig weiter wahrnehmen, da er im Juni wiederum in den Kreistag gewählt wurde. Im Gemeinderat hat er von Anfang an seine Meinung immer direkt vertreten, ob er damit bei anderen Fraktionen oder der Verwaltungsspitze aneckte oder nicht. Insbesondere in Fragen der kommunalen Finanzpolitik und Verschuldung hat er konsequent eine eigene Linie verfolgt und sich über alle Jahre hinweg gegen jegliche Ausweitung der Schulden ausgesprochen. Das hat ihm im Gemeinderat nicht nur Freunde verschafft, manchmal wurde er für seine überaus direkte Art auch bestraft, wie im Jahr 1990 als ihm aus diesem Grund die Wahl zum Bürgermeisterstellvertreter verweigert wurde. Doch das wurde einige Jahre später korrigiert und Günter Jundt konnte über lange Jahre hinweg als Bürgermeisterstellvertreter tätig sein. In der Fraktion erlebte man ihn als jemanden, der nie ein Blatt vor den Mund nahm und seine Meinungen oft vehement und kompromisslos vertrat, ohne Rücksicht auf Mehrheitsmeinung zu nehmen, was mitunter auch in der Fraktion zu durchaus lebhaften Debatten führte. Doch auch Personen mit Ecken und Kanten seien in der Politik wichtig und die Fraktion habe über die Jahrzehnte hinweg gut damit umzugehen gewusst, meinte der Fraktionssprecher. Der Fraktionssprecher bedankte sich abschließend im Namen aller ehemaligen und aktuellen Fraktionsmitglieder herzlich bei Brigitte Balzer und Günter Jundt für die in den drei Jahrzehnten geleistete Arbeit und. übergab an beide kleine Geschenke der Fraktion. In den Dank schloss er auch die Ehepartner der beiden ein, da ohne deren Verständnis die Arbeit kaum möglich gewesen wäre. Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass sie ihre neu gewonnene Freizeit vor allem für Familie und Ehepartner einsetzen würden, und wünschte beiden zusammen mit ihren Partnern für die kommenden Jahre alles Gute. Dr. Peter Sandner, Fraktionssprecher |