Leserbrief von Edgar Veit
zum Artikel "Der Gestank und das Gutachten" und Interview mit BM Bertsch (Sandhausen)

Edgar Veit
Keplerweg 5
69181 Leimen
12. Juli 2004

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Die verdrehten Tatsachen im Rathaus können einem langsam auch stinken

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Interview mit der RNZ sagt Herr Bertsch, er habe keine Kenntnis von der Bitte der Stadträte Leimens ihnen ein Exemplar des besagten Gutachtens zukommen zu lassen. Mit Schreiben vom 01.06.04 habe ich im Namen der SPD-Fraktion des Leimener Gemeinderates Herm Bertsch angeschrieben, mit der Bitte uns das Gutachten zur Verfügung zu stellen, damit es vor der Verbandsversammlung am 26.07.04 innerhalb der Fraktion beraten werden kann. Am 04.06.04 antwortete mir Herr Bertsch, dass er je ein Gutachtenexemplar am 26.05.04 an die Verbandsgemeinden geschickt hätte. Wir Leimener Stadträte sollten uns an unsere Stadtverwaltung richten. Soviel zum Erinnerungsvermögen von Herm Bertsch und dessen Auffassung zum direkten, unbürokratischen, kollegialen Umgang mit den Stadträten der benachbarten Verbandsgemeinde.

In dem Gutachten geht es um eine Gesamtkonzeption zur Minimierung der Geruchsemissionen (Gestank) im Rahmen des derzeitigen Umbaus der Kläranlage und die Bewertung der Umsetzungs-Chancen. Die Erstellung des Gutachtens wurde vom Abwasserverband "Untere Hard", dessen Verbandsvorsitzender Bürgermeister Bertsch ist, beauftragt und soll in der nächsten Verbandsversammlung am 26.07.04 diskutiert werden. Seit Anfang Mai liegt das Gutachten dem Abwasserverband vor. Die Zurückhaltung in der Preisgabe des Gutachteninhaftes läßt zumindest Raum für Spekulationen.

Nach den Äußerungen in der RNZ können nun zumindest die interessierten Bürger Sandhausens das Gutachten in ihrem Rathaus einsehen. Als Vertreter Leimens in der Verbandsversammlung, deren Vorsitzender Bürgermeister Bertsch ist, möchte ich ihn hiermit nochmals auffordem das komplette Gutachten doch auch den Gemeinderatsfraktionen der Verbandsgemeinden vor der Sitzung am 26.07.04 zur Vertügung zu stellen und nicht nur eine "Essenz" wie in der RNZ angedeutet. Die "Essenz" wollen wir uns schon selbst bilden.

Ich kenne den Inhalt des Gutachtens nicht, soll jedoch in der Verbandssitzung des Abwasserverbandes am 26.07.04 als Vertreter der Verbandsgemeinde Leimen darüber beraten und ggf. Entscheidungen treffen zum Wohle aller Bürger. Die Kosten für das Gutachten (18.800.-Euro) legen die Vermutung nahe, dass es sich um ein umfangreiches Werk handelt mit vermutlich sehr fachlichem Inhalt. Da scheint es doch angebracht zu sein, dass man sich mit diesem Werk ausführlich auseinandersetzen will, um ggf. auch noch die Möglichkeit zu haben zu einzelnen Fragen weitere Informationen einholen zu können.

Übrigens hat OB Ernst uns Leimener Stadträten mitgeteilt, dass wir das Gutachten im Rathaus Leimen zu den üblichen Bürozeiten einsehen können, die Versendung des Gutachtens an die Verbandsvertreter liege jedoch ausschließlich in der Verantwortung des Verbandsvorsitzenden Bertsch.

Mit freundlichen Grüßen

Edgar Veit
Stadtrat der SPD in Leimen und
Vertreter der Stadt Leimen in der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes "Untere Hardt"