Einweihung der Fritz-Zugck-Halle in Leimen-Mitte am 26. September 2003

Dr. Peter Sandner
bei der Einweihung der Fritz-Zugck-Halle
am 26. September 2003


Liebe Familie Zugck,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Ernst,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Sauerzapf,
meine verehrten Damen und Herren,

wir haben uns heute hier eingefunden, um dieser Sporthalle den Namen von Fritz Zugck zu geben. Ich ergreife als Sprecher der SPD-Fraktion das Wort, da Fritz Zugck über lange Jahre hinweg - von 1959 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat 1980 - ein Mitglied der SPD-Fraktion war. Wir wollten ihn mit dem Vorschlag ehren, die Halle nach ihm zu benennen, und wir freuen uns, dass der Gemeinderat dem einmütig gefolgt ist.

Wenn wir öffentliche Gebäude nach verdienten Personen benennen, dann stellt sich natürlich immer die Frage, worin denn die Verdienste bestanden. Die Verdienste von Fritz Zugck sind vielfältig und ich möchte mich hier nur auf das politische Umfeld beschränken. Seine Verdienste um den Sport wird sicher mein Kollege Zeitler besser darstellen, da er ihn ja auf diesem Gebiet zusammen mit einigen anderen Anwesenden über lange Jahre begleitet hat.

Fritz Zugck

Ich selbst habe Fritz Zugck nur während einer relativ kurzen Zeit Anfang der achtziger Jahre in seinem politischen Wirken persönlich kennen gelernt. Er war damals Mitglied der Fraktion und ich nahm als Vorsitzender des hiesigen SPD-Ortsvereins an den Fraktionssitzungen teil – um nicht im Nachhinein die Rechtmäßigkeit der Sitzungen in Frage zu stellen, füge ich hinzu: natürlich nur an den in öffentlicher Sitzung zu behandelten Tagesordnungspunkten.

In diesen Sitzungen hatte das Wort von Fritz Zugck stets Gewicht und Bedeutung. Gerade seine Meinung als Selbständiger aus dem Mittelstand war gefragt und wichtig. Und um allen Missverständnissen vorzubeugen, ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung der mitunter verbreiteten Einschätzung vehement widersprechen, dass Fritz Zugck zwar ein toller Mensch und Kommunalpolitiker, aber in der falschen Partei war. Er war in der richtigen Partei, nicht nur er hat sich dort wohl gefühlt, auch die Partei und der Ortsverein wären ohne ihn ärmer gewesen. Er vertrat nie einseitig Interessen seine eigenen Interessen oder die seines Berufstands, er war stets Verfechter einer sozialen und ausgewogenen Politik.

Was bei mir am meistens Eindruck hinterließ, war, dass er seine Meinung nie rechthaberisch verfocht, sondern auch immer die Meinung anderer gelten ließ und sich mit ihr auseinandersetzte. Dies war nicht nur in der Fraktion der Fall, sondern noch sehr viel mehr im Gemeinderat, wo auch damals - genau wie heute - die Meinungen manchmal hart aufeinander trafen. Hier war Fritz Zugck einer derjenigen, der bei aller Festigkeit in der eigenen Überzeugung auch immer das Gespräch mit den anderen Fraktionen suchte. Er vertiefte nicht die unterschiedlichen Auffassungen, er war im Gegenteil um Ausgleich bemüht und auch bereit, um der gemeinsamen Sache willen Kompromisse zu schließen.

In dieser Art und Weise, wie Fritz Zugck Kommunalpolitik begriff und betrieb und wie er auch – trotz aller inhaltlichen Gegensätze – immer menschlich mit den Mitgliedern der andern Fraktionen umging und mit ihnen das Gespräch suchte, kann er auch uns auch heute noch ein Vorbild sein. Gerade hier in Leimen, wo wir Probleme in nur über die Fraktionen und unterschiedlichen Auffassungen hinweg lösen können. Aber Vorbild nicht nur für Kommunalpolitiker, sondern auch für die junge Generation. Daher scheint uns die Widmung der Schulsporthalle Halle an Fritz Zugck auch in heutiger Zeit angemessen und für ihn natürlich mehr als verdient. Wir freuen uns zusammen mit seiner Familie und seinen Freunden über diese Ehrung, die das Andenken an ihn wach halten wird.