Leserbrief von Karl-Heinz Wagner
zum Leserbrief von Hans Hack - „Einkaufsituation in St.Ilgen“
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Karl-Heinz Wagner
Die SPD in St.Ilgen kann Herrn Hans Hack von der CDU bei seinem Bedauern um die Ladenschließungen in St.Ilgen nur zustimmen. Auch wir beobachten mit Sorge, dass das überreiche Warensortiment - angeblich sind derzeit 47 verschiedene Tiefkühlpizzen im Angebot - nur noch den motorisierten Verbrauchern am Ortsrand offeriert wird, müssen jedoch feststellen, dass dies ein Ergebnis der freien Marktwirtschaft ist, die die CDU zusammen mit der FDP als Alternative zum Sozialismus seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland verteidigt. Im Sozialismus made in DDR gab es Läden an jeder Ecke, für jeden Genossen zu Fuß erreichbar, doch die Regale waren leer. In der freien Marktwirtschaft made in USA gibt es Läden mit übervollen Regalen, aber nur für mobile und konsumfreudige Verbraucher geplant, die die von Consultingunternehmen errechneten Umsatzzahlen pro m² Ladenfläche sicherstellen. Wer hier einen gesunden Mittelweg will, braucht eine ausgleichende, sich am Bedarf auch älterer und nicht mobiler Mitbürger orientierende und leistungsstarke öffentliche Verwaltung - eben die Verwaltung, die die CDU nach ihren veröffentlichen Programmen nicht mehr will. Sie will den "schlanken" Staat, der sich aus allen Bereichen heraushält, die die Privatwirtschaft leisten kann - wie mit Supermärkten auf der "Grünen Wiese" mit notwendiger Schließung nicht rentabler Märkte im Zentrum. Herrn Hack raten wir, erst sein eigenes Parteiprogramm zu lesen, bevor er sich das nächste Mal aus dem Fenster herauslehnt.
Karl-Heinz Wagner |