Nachbetrachtung zur Verkehrsproblematik in der Bahnhofstrasse in St. Ilgen

Edgar Veit
Anfang April 2003


Mit einem Antrag im November des letzten Jahres hatte sich die SPD-Fraktion für eine Verbesserung der Verkehrssituation in der Bahnhofstrasse in St. Ilgen eingesetzt, nachdem von der Fraktion Gespräche mit der Interessengemeinschaft der Anwohner an dieser Strasse geführt worden waren. Der Antrag fand im Dezember die Zustimmung des Verkehrsauschusses und wurde in der Zwischenzeit weitgehend umgesetzt.

Der Kernpunkt des Antrags war eine Ausweisung der Bahnhofstrasse als Einbahnstrasse mit der erlaubten Fahrtrichtung von Süden nach Norden. Dies sollte unserer Auffassung nach zu einer spürbaren Entlastung für die Bewohner der Bahnhofstrasse führen, ohne dass in anderen Strassen, in die der Verkehr auswiche, eine neue unzumutbare Belastung entstünde. Zudem hatten wir die Beschränkung des Schwerlastverkehrs in der Bahnhofstrasse beantragt. Im Zuge der Diskussion im Verkehrsausschuss wurden weitere flankierende Maßnahmen für die Nebenstrassen der Bahnhofstrasse mit aufgenommen.

Der kritische Punkt dieser Änderung war natürlich der Verlauf der Citybuslinie, die damals die Bahnhofstrasse in beide Richtungen befuhr. Hier hatte unsere Fraktion bei den Diskussionen mit den Anwohnern stets die Weiterführung der Citybuslinie als eine der Grundlagen genannt, an der wir nicht rütteln wollten – erst recht nicht in der Erwatung des S-Bahn Taktes im Dezember 2003. Allerdings hatten wir dieses grundsätzliche Votum der Beibehaltung der Linie nicht mit einem Festhalten an der jetzigen Linienführung verknüpft. Daher war Teil unseres Vorschlags, die Citybuslinie nur in nördlicher Richtung durch die Bahnhofstrasse zu führen und die Gegenrichtung am Willy-Brandt-Platz vor dem Bahnhof in die Adenauerstrasse zu leiten und sie dann über die Goethestrasse weiter zur Theodor-Heuss-Strasse zu führen. Die notwendige Verlegung von zwei Haltestellen erschien uns keine Nachteile für die bisherigen Nutzer dieser Stellen mit sich zu bringen.

Nachdem nun seit etwa einem Monat (nach dem Fahrplanwechsel im März) der Citybus eine veränderte Linienführung hat, ist es an der Zeit ein erstes Resumee zu ziehen:

Für die Citybusstrecke hat die veränderte Streckenführung wie prognostiziert keine Auswirkungen gehabt. Die erwarteten Vorteile dieser Lösung für die Bewohner der Bahnhofstrasse sind eingetreten, da durch die Strasse dann nur noch die Hälfte des Citybusverkehrs fließt. Auch der Schwerlastverkehr zu der Baustelle am Bahnhof und ins Baugebiet Bahnhof II hat nachgelassen.

Ob es allerdings notwendig ist, nach wie vor an vielen Stellen die ganze Woche über Müllbehälter auf die Gehwege zu stellen, wagen wir zu bezweifeln. Vor der Veränderung konnte man hierfür noch Verständnis aufbringen, da damit die allgemein (nicht nur in der Bahnhofstrasse) zunehmende Unsitte, die Gehwege als Teil der Fahrbahn zu missbrauchen, eingedämmt wurde. Wenn die Anwohner der Bahnhofstrasse nach wie vor das ständige Überfahren der Gehweg durch Autos beobachten, dann muss man dieser Gefährdung der Fußgänger wohl von Seiten der Stadt begegnen und nicht von Seiten der Anwohner durch Müllbehälter. Hier stellt sich die Frage, ob wir in gefährdeten Strassen nicht verstärkt Metallpfosten aufstellen oder nicht wieder auf Gehwegkanten zurückgreifen, die durch ihre Höhe das schnelle Befahren der Gehwege verhindern.

Edgar Veit