Leserbrief von Wolfgang Krauth
zur Situation in Leimen und den Leserbrief von Karlheinz Gugler
Wolfgang Krauth
An die Redaktion der Rhein-Neckar-Zeitung Sehr geehrte Damen und Herren, dem CDU-Stadteilbeirat Gugler ist offenbar entgangen, dass es in der SPD in Leimen bereits 1989 einen entscheidenden Wandel hinsichtlich der Unterstützung des vormaligen OB Herbert Ehrbar gegeben hat. Eben diese von Herrn Gugler erwähnte Unterstützung war Anlass für die SPD sich von einem großen Teil ihrer damals führenden Mitglieder - darunter etliche Stadträte – zu trennen, die darauf hin die SDW ins Leben riefen, um weiterhin Herbert Ehrbar die Stange halten zu können. Die Unterstützung der Politik von Ehrbar in Leimen währte also von 1976 bis 1989, was man nicht unbedingt als „jahrzehntelang“ bezeichnen kann. Und die Behauptung, die CDU und die SDW hatten ohne die SPD keine Mehrheiten im Gemeinderat, zeugt von gewissen Defiziten in den Grundrechenarten. Seit 1998 haben CDU und SDW eindeutig die Mehrheit (16 +3 ist 19)! Denn 19 Räte sind in einem Gremium von 36 Mitgliedern eindeutig die Mehrheit. Und davor waren die Freien Wähler oftmals willige Unterstützer. Ich kann anhand von Abstimmungsergebnissen eindeutig nachweisen, dass die SPD und die GALL kontinuierlich die Haushaltswirtschaft in Leimen kritisch begleitet und Haushaltspläne i. d. R. im vergangenen Jahrzehnt, abgelehnt haben. Leider ohne Erfolg. Die bürgerlichen Unterstützer des OB Ehrbar aber haben bis zum Schluss jegliche Kritik gegenüber der Verwaltung vermissen lassen. Noch heute zieht der ehemalige OB zumindest in der CDU die Fäden, denn der Boykott der Aufarbeitung der Vergangenheit im Gemeinderat geht eindeutig auf sein Betreiben zurück. Aber diese Diskussion führt m. E. in die falsche Richtung. Viel wichtiger ist, dass der Leimener Gemeinderat sich an die Aufarbeitung der Vergangenheit macht und zu einem verträglichen Miteinander findet. Maßgebliche Kräfte in CDU, SDW und FWV scheinen aber auch eine Zusammenarbeit mit aller Gewalt boykottieren zu wollen. Vielleicht sollten wir einmal eine Supervision ernsthaft in Erwägung ziehen. Ansonsten habe ich kein gutes Gefühl für das weitere Miteinander im Gemeinderat.
Wolfgang Krauth |