Leserbrief von Wolfgang Krauth
zum Pressegespräch der CDU Leimen - „Man muss doch auch Visionen haben!“
Wolfgang Krauth
An die Redaktion der Rhein-Neckar-Zeitung Sehr geehrte Damen und Herren, es ist doch in Leimen nicht anders als im Bund: Diejenigen, die den Karren gegen die Wand gefahren haben, beschweren sich nun lautstark darüber, dass er nicht mehr fahrtüchtig ist. Die CDU wirft OB Wolfgang Ernst vor, keine Visionen zu haben und blockiert doch im Gemeinderat wo und was sie nur kann. Sie weigert sich zur Kenntnis zu nehmen, dass die Kassen leer sind. Wer kein Geld hat, kann auch keines investieren! So kann erste Priorität nur sein, nach vielen Jahre auf zu großem Fuß den Haushalt der Stadt zu sanieren, d. h. Ausgaben und Einnahmen wieder in Einklang zu bringen. Es muss doch jedem einleuchten, dass ein Investitionsrückstand von 10 oder 20 Jahren nicht in 2 Jahren und mit leeren Kassen aufgeholt werden kann. Das Freibad oder – um in kleineren Dimensionen zu bleiben – die Fenster der Grund- und Hauptschule Leimen oder des Rathauses z. B. hätten halt schon vor 10 Jahren erneuert werden müssen, aber da hat man sich lieber mit Neubauprojekten abgegeben als mit der Instandhaltung des Bestehenden. Dass OB Ernst in der Lage ist, ohne oder mit wenig Geld etwas zu bewegen, hätten die CDU-Räte leicht erkennen können, wenn Sie vor einem Monat einmal im Menzer-Park vorbei geschaut hätten. Auch der Start des Agenda 21- Prozesses ist ein Beispiel dafür, dass natürlich vom Engagement der Bevölkerung abhängt. Schließlich will die CDU noch die Verwaltung auf Vordermann bringen, ist aber gleichzeitig nicht bereit einen viel zu großen, uneffektiven Gemeinderat zu verkleinern und überflüssige Gremien abzuschaffen. Ich rate der CDU dringend, sich einmal Gedanken über die Verbesserung der Zusammenarbeit im Gemeinderat zu machen. Das Klima im Rat ist nämlich denkbar schlecht und für Visionen ist eben nicht nur der OB, sondern auch der Gemeinderat zuständig. Bei den ständigen Grabenkriegen – die ich wirklich leid bin – bleiben die Visionen auf der Strecke.
Wolfgang Krauth |