SPD-Ortsverein Leimen-St. Ilgen-Gauangelloch Vorstandssitzung am geschichtsträchtigen 30. Januar Bei der Vorstandssitzung wurde das Jahresprogramm des SPD-Ortvereins diskutiert und in wesentlichen Punkten festgelegt. Neben öffentlichen Veranstaltungen zur neuen Grundsteuer, zu Klima und Mobilität in Kommunen, zur Situation in Schulen und Kindergärten sind auch Besuche in der Klima-Arena in Sinsheim, im Technoseum und im Rohrbacher Schlösschen vorgesehen. Am denkwürdigen 30. Januar gedachte man auch der unheilvollen, zwölfjährigen Nazi-Herrschaft, die mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler genau an diesem Tag vor 90 Jahren ihren Anfang nahm. Zwei Monate später wurde durch das „Ermächtigungsgesetz“ die Gesetzgebung vom Reichstag auf die Reichsregierung übertragen. Nur die SPD wagte es am 23. März, sich der Entmachtung des Parlaments zu widersetzen - die Abgeordneten der KPD waren schon zuvor verhaftet und ihre Mandate annulliert worden. Die SPD-Abgeordneten – allen voran Otto Wels, der bei der Abstimmung eine denkwürdige Rede hielt – waren danach Repressalien ausgesetzt, viele bezahlten ihren Widerstand gegen das Nazi-Regime mit langjährigen KZ-Strafen. Auch in Leimen griff der Nazi-Terror um sich; am 5. März 1933 sollte diese SPD-Hochburg eingenommen werden. Viele SPD-Mitglieder versammelten sich an diesem Tage zusammen mit Reichsbannerleuten in der Sporthalle der Freien Turner. Dort wurden sie von SA- und SS-Leuten sowie der Heidelberger Schutzpolizei umzingelt und nach der Erstürmung der Halle verhaftet. Ein Sondergericht verhandelte gegen 13 Angeklagte; gegen 9 wurden Strafen von insgesamt 11 Jahren verhängt - unter ihnen Ferdinand Reidel. Fritz Engelhorn konnte zwei Jahre seinen Beruf nicht ausüben, Hermann Schubert verlor seine Lehrstelle. Alle drei waren nach 1945 an der Neugründung des Ortsverein beteiligt. Diese Männer sollten uns allen stets Vorbild sein, sich allen Versuchen, unseren demokratischen und freiheitlichen Staat zu unterwandern und zu beseitigen, energisch zu widersetzen .Peter Sandner |