SPD-Ortsvereine Leimen und St.Ilgen

Prof. Dr. Peter Brandt sprach über 150 Jahre SPD und seinen Vater Willy Brandt


Am Montag dem 18.2.13 referierte auf Einladung der SPD–Ortsvereine Leimen und St. Ilgen Prof. Dr. Peter Brandt   im Atrium des Kurpfalcentrums in Leimen über  die 150 jährige Geschichte der Sozialdemokratie und seinen Vater Willy Brandt, den ehemaligen Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger. Dass Willy Brandt ein herausragender Politiker war, der noch heute von vielen Menschen hoch geachtet wird, bewies der Ansturm auf die Veranstaltung. Die Wahlkampfmottos  “Willy wählen“ und der Aufruf Willy Brandts in seiner ersten Regierungserklärung “Mehr Demokratie wagen“ sind noch in aller Munde.


Im Atrium des Kurpfalzcentrums
(Bild mit freundlicher Genehmigung von Friedrich-Wilhelm Uthe, Leimen-Lokal)

Hartwig Wätjen begrüßte im Namen der Ortsvereine den Referenten und die zahlreichen Zuhörer. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Prof. Weisskirchen führte in das Thema des Abends ein und stellte Prof. Dr. Brandt vor, der Professor  für Neuere und Neueste Geschichte an der Fernuniversität Hagen ist. In seinem einstündigen Vortrag über die Sozialdemokratie in Deutschland ging Prof. Brandt insbesondere auf die Jahrzehnte nach der Gründung der Partei 1863 und die Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg ein. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand natürlich aber der Zeitraum von Willy Brandts Wirken - als Parteivorsitzender, als Regierender Bürgermeister in Berlin, danach als Außenminister und Bundeskanzler in Bonn. Aber er wies auch auf den großen Einfluss von Willy Brandt nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler hin, als er den Vorsitz der der Sozialistischen Internationale und der sog. Nord-Süd-Kommission inne hatte. Nach Prof. Brandts Meinung zeichneten seinen Vater vor allem vier Fähigkeiten aus: Seine Fähigkeiten mit Menschen so umzugehen, dass sie sich verstanden und mitgenommen fühlen, sein politischer Instinkt, sein antiautoritärer Führungsstil, die Fähigkeit sich mit Selbstdistanz betrachten zu können und der Respekt auch vor dem politischen Gegner.


(v.l.n.r.) Prof. Gert Weisskirchen, Prof. Peter Brandt, Hartwig Wätjen
(Bild mit freundlicher Genehmigung von Friedrich-Wilhelm Uthe, Leimen-Lokal)

Ganz besonders durch die nach dem Vortrag ausdrücklich erwünschten Fragen wurden den Zuhörern auch der Familienmensch Willy Brandt, sein Erziehungsstil und die Beziehungen zwischen seinen Kindern und ihm näher gebracht. Auch sein Verhältnis zu Herbert Wehner und Oskar Lafontaine wurde hinterfragt und vom Referenten deutlich gemacht. Nach viel Beifall bedankten sich Wätjen und Prof. Weisskirchen für den gelungenen Abend bei Prof. Brandt.


Michael Kaestel