SPD Gemeinderatsfraktion Leimen

Die Zukunft unserer Hauptschulen - die Fraktion informiert sich


Zu ihrer Fraktionssitzung am 17.02.09 hatte die SPD die Konrektorin der Geschwister Scholl-Schule, Konstanze Stöckermann-Borst eingeladen, um sich aus erster Hand über die Situation an der Geschwister-Scholl-Schule in St. Ilgen und die Veränderungen im Bereich Hauptschule informieren zu lassen.


(v.l.n.r.) K. Stöckermann-Borst, D. Unverfehrt, K.-H. Wagner, L. Rajki, P. Sandner, J. Mattheier, W. Krauth

An der GSS unterrichten momentan über 40 Lehrkräfte mehr als 530 Schüler, sie werden dabei unterstützt von einer Pädagogischen Assistentin und zwei „halben“ Schulsozial-arbeitern. Seit dem 1. Februar steht den Schülern außerdem ein Berufseinstiegsbegleiter zur Verfügung. Mit seiner Hilfe kann die GSS ihr Profil im Bereich der „Berufsorientierung“ weiter ausbauen. Die künftige Problematik der Hauptschule besteht in den zurückgehenden Schülerzahlen. Bereits jetzt sind die Klassen 5-7 einzügig, ebenso die Klasse 10. Lediglich die Klassen 8 und 9 profitieren noch von höheren Schülerzahlen und sind zweizügig. Ähnlich sieht es bei vielen Hauptschulen der Umgebung aus, auch dort ist es mangels Schülerzahlen nicht möglich, mittelfristig eine zweizügige Hauptschule weiterzuführen.

Als nächstes stellte Konstanze Stöckermann-Borst das neue Werkrealschulkonzept der Landesregierung vor. Es sieht vor, ab dem Schuljahr 2010/11 auf Antrag des Schulträgers ein neues zweizügiges Werkrealschulmodell einzuführen. In dieser neuen Schulart wird im Gegensatz zum bisherigen Modell nicht ein freiwilliges 10. Jahr für besonders leistungsstarke Hauptschüler angehängt, sondern es geht darum, die Schüler in einem sechsjährigen Bildungsgang, also ab Klasse 5 auf den mittleren Bildungsabschluss vorzubereiten. Dabei wird den Schülern intensive individuelle Förderung, konsequente Berufsorientierung sowie eine Kooperation mit den Berufsfachschulen angeboten. Die neue Werkrealschule ist somit eine attraktive Möglichkeit, einen mittleren Bildungsabschluss in Verbindung mit ersten beruflichen Grundkenntnissen zu erwerben. Da das neue WRS-Konzept aber nur für zweizügige Schulen gilt, stellt sich für unsere Stadt die Frage nach einer Zusammenlegung der beiden einzügig werdenden Hauptschulen.

Die SPD-Fraktion hat dazu folgende Meinung:

  • Eine Zusammenlegung der beiden Hauptschulen zu einer Werkrealschule ist sinnvoll und stärkt durch das verbesserte schulische Angebot die Attraktivität des Schulstandortes Leimen.
  • Generell würde es die SPD-Fraktion begrüßen, wenn die neue Werkrealschule als Ganztagesschule geführt wird.
  • Die Frage nach dem Standort der zukünftigen Werkrealschule muss im Hinblick auf die Kosten genau überlegt werden. Eine Sanierung und Erweiterung an einem der bestehenden Standorte wird sich wohl finanziell günstiger als ein Neubau – z. B bei der Realschule Leimen - darstellen lassen, da dabei auch mit Zuschüssen aus dem Konjunkturprogramm II der Bundesregierung gerechnet werden kann. Als Standort würde sich wohl eher St. Ilgen anbieten, da hier großzügigere Räumlichkeiten und eine bessere Infrastruktur zur Verfügung stehen.
  • Es gilt den künftigen Schülern der neuen Werkrealschule ein attraktives Angebot zu bieten und sich Optionen hinsichtlich von Ganztagesbetreuung und Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden offen zu halten. Ein Abwandern von Werkrealschülern nach Heidelberg oder Wiesloch muss verhindert werden.


Dietrich Unverfehrt