SPD-Ortsverein Leimen

Ausflug in die Vergangenheit - Besuch des Museums des Zementwerks


Mitte Mai besuchten Mitglieder und Freunde der SPD Leimen das Portland-Museum der Firma HeidelbergCement, das seit November 2006 sein Domizil im Oberklamweg 2 in Leimen hat.

Dietmar Cramer, der bei HeidelbergCement für Archiv und Museum zuständig ist, führte uns mit spannenden und kompetenten Erläuterungen – ergänzt durch Erfahrungen und Erlebnisse von früher oder aktuell noch im Werk Leimen tätigen Besuchern – durch die Ausstellung.

Die Besucher erwartete im Museum spannende Einblicke in die über 130-jährige Geschichte der Zementherstellung Heidelberg und seit 1896in Leimen sowie in die Entwicklung des heute weltweit tätigen Unternehmens HeidelbergCement. Die Ausstellung versucht Bilder, Geschichten, Gegenstände und auch soziale Themen zu einem einheitlichen Bild zusammen zuführen. Deutlich wird: Zement ist nicht nur ein graues Pulver, sondern ein Grundstoff der modernen Welt, an dessen Perfektionierung viele Generationen hart gearbeitet haben.

Im großen Raum des Museums wird die Entwicklung des Zementwerks Leimen gezeigt. Um die rasche und zum Teil komplette Umgestaltung des Werks zu veranschaulichen, werden bebilderte Lagepläne dargestellt. Zu jedem Lageplan gehört ein typisches, den Ausbauzustand des Werks kennzeichnendes Exponat. A uch Themen wie Elektrifizierung, Arbeitssicherheit und Büroarbeit werden behandelt. Dabei wurde auch die Zeit des „Dritten Reichs“ nicht vergessen.

Der Nebenraum zeigt die Entwicklung des Steinbruchbetriebs. Verschiedene Originalgeräte und Werkzeuge sowie die mit Fotos dokumentierten Arbeitsbedingungen und Abbautechniken beschreiben die Entwicklung der letzten hundert Jahre im Steinbruch. Zwei Rekonstruktionen der Abbaustände in den Steinbrüchen Rohrbach-Leimen und Nußloch geben einen Einblick in die komplexen Themen Arbeitsbedingungen, Technikeinsatz, Landschaftsverbrauch und Rekultivierung bzw. Renaturierung. Im Flur und Untergeschoss werden die historischen Sozialeinrichtungen und Arbeitervereine behandelt.

Interessante Dokumente zeigen den Wandel der Arbeitswelt in nur wenigen Jahrzehnten: So gab es z. B. im Jahr 1938 für Arbeiter über 19 Jahren nur 6 Tage bezahlten Jahresurlaub. Undenkbar in Deutschland 2007? Von allein kam es nicht zu den Arbeitsbedingungen heute. Sie mussten allesamt mit Hilfe starker Gewerkschaften erkämpft werden. Und es ist eine schwierige Aufgabe im Zeitalter der Globalisierung einen angemessenen Ausgleich zwischen Wünschenswertem und Notwendigem herzustellen.

Das Museum an der Ecke Rohrbacherstraße/Oberklamweg&xnbsp; (gegenüber dem Zementwerk) in Leimen ist mittwochs von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Anmeldungen für Gruppenführungen sind möglich bei Dietmar Cramer, Telefon 06224/703224 oder per eMail: dietmar.cramer@heidelbergcement.com.


Wolfgang Krauth