SPD-Fraktion Leimen

SPD-Fraktion besucht Ludwig-Uhland-Kindergarten


Anfang 1991 entstand ein eigens für Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion aufgebautes Dorf aus insgesamt 50 schwedischen Holzhäusern im Bereich des Schul- und Sportzentrums an der Tinqueux-Allee in Leimen-Mitte.

Das Ludwig-Uhland-Haus wurde damals als Betreuungsstelle für Aussiedlerkinder eröffnet. Heute ist es ein regulärer, in zwei Häusern untergebrachter Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten (Mo – Fr von 7 – 14 Uhr). Träger ist von Anfang an die Stadt Leimen.

In zwei altersgemischten Gruppen finden max. 40 Kinder Platz, die von insgesamt 4 Fachkräften betreut werden. Aufgrund unterschiedlicher Raumgrößen können in der ersten Gruppe 15 Kinder und in der zweiten Gruppe 25 Kinder betreut werden. Wurden bislang schon vereinzelt Kinder vor Vollendung des 3. Lebensjahres aufgenommen, stehen künftig durch Mehrheitsbeschluss des Gemeinderats und nach Genehmigung durch den KVJS (Kommunalverband Jugend und Soziales, der Fachaufsicht der kommunalen Kindergärten) künftig in der ersten Gruppe sieben Plätze zur Betreuung zwei- bis dreijähriger Kinder zur Verfügung.

Nachdem im Gemeinderat – und danach auch in der Presse – die Forderung aufgetaucht war, den Ludwig-Uhland-Kindergarten zu schließen, weil er angeblich der teuerste in der Stadt ist, wollten sich SPD-Fraktionsmitglieder aus Gemeinderat und Stadtteilbeirat ein aktuelles Bild vom Kindergarten und seiner Arbeit machen. Klar wurde dabei, dass der Raumzuschnitt, der die Belegung einer Gruppe nur mit 15 Kindern zulässt ein wichtiger Grund für die vergleichsweise hohen Kosten darstellt. Durch veränderte Belegungsmöglichkeiten im Fall der Kleinkindbetreuung wird sich hier die Situation verbessern.

Von der Leiterin Frau Huch und ihrem Team begrüßt, folgte eine Führung durch den Kindergarten, der eine wohnliche Atmosphäre ausstrahlt und einen guten Eindruck auf die Kommunalpolitiker machte. Im anschließenden Gespräch wurde dargelegt, dass ein Schwerpunkt der Erziehungsarbeit auf interkultureller Erziehung und gezielter kindgerechter Sprachförderung liegt, um den Kindern mit nichtdeutschem Hintergrund die Integration zu erleichtern. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen einheimischen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund ist ausgewogen.

Sorge bereitet den Erzieherinnen, dass es Eltern in Leimen gibt, die dem Kindergarten nur aufgrund seiner geografischen Lage mit Vorurteilen begegnen. Dennoch gibt es zumindest für die Betreuungsplätze der unter Dreijährigen mehr Interessensbekundungen als Plätze vorhanden sind. Ein deutliches Zeichen, dass hier Bedarf besteht. Unglücklich ist man im Kindergarten auch darüber, dass es keinerlei Wegweiser zum Kindergarten und auch kein Straßenschild „Am Stadtpark“ gibt. (Hier hat die Stadtverwaltung aber mittlerweile schon Abhilfe signalisiert!)

Freuen würde sich das engagierte Team darüber, wenn auch die anderen Fraktionen den Kontakt zu ihnen suchen und Interesse für ihre Arbeit zeigen würden.

Zum Abschluss stellte Dr. Sandner eine Spende der SPD-Gemeinderatsfraktion für eine künftige Anschaffung des Kindergartens zu, die aus dem regulären Etat nicht bestritten werden kann. Einen Förderverein, der bei Bedarf einspringen kann, gibt es leider – noch – nicht.


v. r. n. l.: Brigitte Balzer, Wolfgang Krauth, Frau Huch mit der 2. Gruppenleiterin, Dr. Peter Sandner


Wolfgang Krauth