SPD in Leimen

Riesiger Andrang bei Gerhard Schröder in Karlsruhe


(wk) 8.500 Menschen waren vergangenen Mittwoch in der Karlsruher Europahalle um Bundeskanzler Schröder zu sehen und zu hören. Und noch einmal 3.000 Menschen fanden wegen Überfüllung keinen Platz mehr. Diese Zahlen konnte man tags drauf in der Zeitung lesen.

Die Leimener und St. Ilgener Genoss(inn)en, die zum Kanzler wollten, hatten größtenteils Glück. Und im Gegensatz zum Kandidaten-Duell im Fernsehen sahen und hören sie einen wortgewaltigen und angriffslustigen Gerhard Schröder, der in ca. 40 Minuten die Grundzüge seiner zukünftigen Politik darlegte: Für eine Gesellschaft der Solidarität statt des Eigennutzes wolle er kämpfen. Er werde für eine Wirtschaft sorgen, die aus selbstbewussten Unternehmern bestehe, aber auch aus selbstbewussten Arbeitnehmern. Die Erfordernisse des Umweltschutzes werden dabei nicht zu kurz kommen. Besonders wichtig war Schröder zu unterstreichen, dass es unter seiner Führung zu keiner Beteiligung Deutschlands an einem Irak-Einsatz kommen werden.

Keiner sei bedrückter als er, dass es nicht gelungen sei, die Arbeitslosigkeit herunterzufahren, erklärte der Kanzler. Er verbitte sich aber Ratschläge vom politischen Gegner. Habe der doch zum Ende von Kohls Regierung 900.000 Arbeitslose mehr zu verantworten gehabt. „Gleichheit schaffen zwischen den Geschlechter“ wird schließlich ein weitere Anliegen der zukünftigen Regierung genannt.

Dass es nach 4 Jahren an der Regierung noch immer Defizite gebe, dafür müsse jeder Verständnis haben. In 4 Jahren ließen sich schließlich nicht die Versäumnisse von 16 Jahren Kohl-Regierung ausgleichen.

Schließlich lobte der Bundeskanzler in seiner vielfach von großem Beifall unterbrochenen Rede das hohe Maß an Gemeinsinn, dass angesichts der Jahrhundertflut an der Elbe deutlich geworden sei. Diese Solidarität gelte es zu bewahren.

Ermutigt für die Zeit bis zur Bundestagswahl machte die Leimener Delegation sich auf den Heimweg.


Wolfgang Krauth