OB-Kandidat Wolfgang Ernst "Lebensentscheidung für Leimen getroffen" "Das Amt des Oberbürgermeisters von Leimen ist nicht als politisches Amt zu verstehen, vielmehr will ich frei und unabhängig von allen Parteibindungen für alle Leimener Bürger Ansprechpartner sein." Wolfgang Ernst, Jahrgang 1957, Diplom-Verwaltungswirt und Jurist, hat bei der Mitgliederversammlung der SPD am vergangenen Mittwoch seinen Hut in die Runde der OB-Kandidaten in Leimen geworfen und damit das gut gehütete Geheimnis um seine Person gelüftet. "Ich suche den direkten Umgang mit den Menschen", sagte Ernst "Leimen aktuell", "was abends im Gemeinderat beschlossen wird, muss morgens beim Bäcker und bei den Bürgern ankommen". Ernst setzt auf Bürgerbeteiligung und Transparenz der politischen Entscheidungen. "Wir können Politik auf der Gemeindeebene wieder begreifbar machen", gibt sich der OB-Kandidat überzeugt. "Gerade in Zeiten, in denen der Entscheidungsspielraum immer enger wird und eine Vielzahl von Aufgaben auf die Gemeinden zukommt, muss man zuhören können, offen im Gespräch sein, sich selbst weiter entwicklen und Kritikfähigkeit zeigen. Auch als Oberbürgermeister einer Stadt muss man berührbar sein und bleiben". Ernst setzt auf Anliegerversammlungen, bei denen es darum geht, die Betroffenen zusammenzutrommeln und ihnen die Hintergründe offen zulegen. "Wir müssen dem Bürger Rede und Antwort stehen", sagte der OB-Kandidat. Ernst, in Eppelheim geboren und aufgewachsen, kennt die Kurpfälzer Mentalität und glaubt an die Menschen, die sich durch intensive Gespräche im Vorfeld vor der Notwendigkeit einer Maßnahme überzeugen lassen. "Bevor man eine Straße baut, muss man sich mit allen Beteiligten zusammensetzten, die Argumente sammeln und rechtzeitig das Für und Wider abwägen und dann entscheiden, wie vorgegangen wird." Als Jurist weiß Ernst, dass man vor einer Anwohnerklage nie sicher sein kann, aber "als Jurist und Verwaltungsfachmann hätte ich eine persönliche Prüfung bei der L 600 eingebracht." Das Zusammenwachsen der Ortsteile von Leimen liegt dem OB-Kandidaten Ernst am Herzen. "Das Wort Ortsteile symbolisiert für mich schon, dass ein Ganzes entstehen muss, dass jeder Teil ein Stück der Großen Kreisstadt ist. Das muss sich im tagtäglichen Umgang miteinander festsetzen". Die Fasanerie mit seinen Problemen sind Ernst bewusst geworden, als er dort spazieren ging. "Es ist schwierig, Menschen, die in einer dörflichen Gemeinschaft gelebt haben, in Wohnblocks unterzubringen." Selbstkritisch gibt Ernst zu, keine Patentlösung parat zu haben, verspricht aber, die Situation aber mit den Betroffenen und Beteiligten offen zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. Auf seine zukünftige Rolle als Oberbürgermeister angesprochen, machte Ernst deutlich, dass "ich mit beschlossenen Tatsachen arbeiten muss. Die Anträge für den Haushalt 2000 werden vor dem 19: März gestellt. Danach gilt es zu sortieren und Prioritäten zu setzen, die für die Bürger Leimens vertretbar sind". Berührungsängste mit der Verwaltung der Großen Kreisstadt hat Ernst nicht. "Es geht in erster Linie darum, Verwaltungsbeamte in ihrer Arbeit zufrieden zu machen. " Dafür müsse Kontinuität an den Arbeitsstätten sorgen: "Aus der Zufriedenheit und Befriedigung der Angestellten ünd Beamten der Stadt wächst aüch die Kraft, sich zum Wohle der Bürger Leimens einzusetzten", sagte der OB-Kandidat Ernst. Ernst, der mit seiner Ehefrau Iris seit Kurzem in Leimen wohnt, gibt sich zuversichtlich über den Ausgang der Wahl im März. "Meine Frau und ich haben uns für Leimen entschieden. Ich wünsche mir, durch Leimen zu gehen und von den Bürgerinnen und Bürgern angesprochen zu werden". Während des achtwöchigen Wahlkampfes wird die Bevölkerung dazu ausreichend Gelegenheit haben. Bettina Gassmann |