SPD-Ortsvereine Leimen und St. Ilgen / SPD Gemeinderatsfraktion Erstes Bürgergespräch mit OB-Bewerber Wolfgang Ernst Am Montag Abend hatte der Bewerber für das Amt des Oberbürgermeisters, Wolfgang Ernst, zu seinem ersten Bürgergespräch ins Leimener Bergbräu eingeladen. Die Veranstaltung stieß auf lebhaftes Interesse; das Nebenzimmer des Bergbräus war bis auf den letzten Platz besetzt. Eingangs stellte sich Wolfgang Ernst den Besuchern vor und gab einen kurzen Abriss über sein Leben: In Eppelheim geboren, in Heidelberg aufs Gymnasium, Ausbildung bei der Stadt Mannheim zum Diplom-Verwaltungswirt (FH), Jura-Studium in Heidelberg, Referendariat bei einer Bank, bei Gerichten in Wiesloch und Heidelberg, beim Landratsamt und Regierungspräsidium, berufliche Tätigkeiten bei der deutschen Agentur für Raumfahrtangelegenheiten und heute im Bundesministerium für Bildung und Forschung, seit 1988 verheiratet. ,Wolfgang Ernst "outete" sich als überzeugter Kurpfälzer, den es - trotz seiner an den beruflichen Stationen abzulesenden Weltoffenheit - immer wieder in die Heimat zieht, ein Motiv für ihn, sich um das OB-Amt in Leimen zu bewerben. Der Vorstellung schloss sich eine rege Diskussion an, in der zunächst Fragen zu seinen Vorstellungen über die Ausübung des OB-Amtes und der Organisation der Verwaltung gestellt wurden. Wolfgang Ernst machte klar, für ihn sei die Information und Beteiligung der Bürger an grundlegenden Vorhaben wie der Stadtkernsanierung, Verkehrsführung an Bebauungsplänen etc. unabdingbar, sie wolle er intensivieren. Dass in diesem Amt Entscheidungen nicht fern von den Betroffenen am Schreibtisch, sondern bürgernah im direkten Gespräch vorbereitet und umgesetzt werden müssten, sei für auch ein Motiv, sich zu bewerben. Was die Organisation der Verwaltung anbeträfe, lege er Wert auf einen Führungsstil, der durch Überzeugung und Delegation von Verantwortung motiviere; der Dienstleistungsbetrieb "Verwaltung" müsse sich stets an den Bedürfnissen seiner Kunden, der "Bürger" ausrichten. Danach wurde eine Fülle verschiedener Probleme angesprochen. Seine Vorstellungen und Pläne zur Stadtkernsanierung und fehlgeschlagener L600-Verlegung, zu den Problemen bei der Schul-, Einkaufs- und Parksituation in der Stadtmitte, zur Verwaltungsunterbringung waren gefragt. Auch der Einrichtung von Eigenbetrieben und der Wohnungsbaugesellschaft galten kritische Fragen, zudem wurde die Vereinsförderung hinterfragt. Wolfgang Ernst wies darauf hin, dass er sich bei seinen Hausbesuchen, den Gesprächen mit den Bürgern und Diskussionen mit politischen Gruppierungen schon ein sehr gutes Bild von Leimen verschafft habe, dass er dennoch natürlich nicht zu allen aufgezeigten Problemen eine fertige Lösung parat habe. Er wolle und könne nicht alle bisherigen Planungen und Beschlüsse über Bord werfen. Er müsse auf dem Vorhandenen aufbauen, dieses aber mit notwendigen Korrekturen fortentwickeln. Die Stadtkernsanierung müsse endlich abgeschlossen werden, den verpassten Gelegenheiten könne man zwar nachtrauern, revidieren lasse sich wahrscheinlich nur wenig. Eigenbetriebe und Wohnbaugesellschaft lägen seiner Auffassung nach nicht außerhalb der Kontrolle des Gemeinderats. In der Förderung der Vereine sah er die Situation in Leimen als positiv an, er schätze das freiwillige Engagement von Bürgern, auch dies gelte es, im Rahmen des Möglichen weiterzuentwickeln. Abschließend betonte Wolfgang Ernst, dass er diesen Vorbehalt "im Rahmen des Möglichen" bei vielen seiner Plänen bewusst mache. Er wolle nicht vor der Wahl vollmundige Versprechungen nach allen Seiten abgeben, die nach der Wahl sang- und klanglos in der Versenkung verschwänden. Dennoch sei er fest davon überzeugt, dass seine Vorstellungen eine Mehrheit der Wähler und Wählerinnen überzeugen werde. Dr. Peter Sandner |