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Die ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen erhält in unserer
auf persönliche Selbstentfaltung und Eigeninteressen ausgerichteten
Gesellschaft einen immer geringeren Stellenwert; es wird für Vereine
schwieriger, Mitglieder zu finden, die sich ehrenamtlich engagieren.
Hier gilt es gegenzusteuern.
Kulturelle Aktivitäten geraten immer mehr unter den Druck, nach rein
kommerziellen und finanziellen Maßstäben beurteilt zu werden.
Angesichts dieser Tendenzen ist im Bildungs- und Kulturbereich
Handlungsbedarf dringend geboten.
Für uns Sozialdemokraten ist Kooperation eine zentrale Antwort auf die
Zukunftsfragen, die sich unseren Gemeinden stellen. Die Krise der öffentlichen
Haushalte ist dabei ein bedeutender Faktor. Er zwingt uns letztlich zur
Zusammenarbeit, auch wenn wir völlig unterschiedlich oder auch gar
nicht von ihr betroffen sind. Denn wenn Ober- und Mittelzentren ihre
Aufgaben nicht mehr erfüllen können, trifft dies auch die Umlandgemeinden.
Wofür wir uns einsetzen wollen:
- Die Vereine erfüllen wichtige soziale Funktionen. Vom Kind bis zum
Ruheständler, ob Hobbykünstler oder Leistungssportler, alle finden in
Vereinen mit sozialen Aufgaben, in Kultur-, Musik- und Gesangsvereinen
und Sportvereinen ein vielseitiges Angebot für soziales Engagement,
für künstlerische und sportliche Betätigung. Ohne ehrenamtliche Mitarbeit
von Funktionsträgern und Helfern sind diese Vereine aber nicht lebensfähig.
Das Ehrenamt bedarf der besonderen Anerkennung und Förderung
- auch durch die Stadt.
- Sozialaufgaben, Kultur und Sport sind finanziell von den Vereinen allein
nur schwierig zu tragen. Daher muss die Stadt einspringen und durch das
VZP und die Bereitstellung von geeigneten Räumen und Sportstätten Hilfe
leisten - zumindest Hilfe zur Selbsthilfe.
- Für Kinder und Jugendliche ist die künstlerische sportliche Betätigung
ein wichtiger Ausgleich für Computer und Fernsehen. Fairness, Toleranz und
Teamarbeit werden gefördert. Das VZP sollte daher Bereich bevorzugt auf
eine Jugendförderung umgestellt werden. Allerdings muss auch weiterhin
ein angemessener Anteil der finanziellen Förderung der Jugend auch in
die städtische offene Jugendarbeit fließen, da die Jugendarbeit von
Vereinen bei weitem nicht alle Jugendlichen erreicht.
- Im sportlichen Bereich kann das VZP fast voll auf reine Jugendförderung
umgestellt werden. Hierbei ist den Sportvereinen eine vernünftige
Übergangsfrist einzuräumen, in der sie sich
auf das neue Förderungssystem einstellen können.
- Im sozialen und kulturellen Bereich ist allerdings zusätzlich auch
eine von der Jugendarbeit unabhängige Förderung im VZP notwendig.
Allerdings muss auch hier verstärkt das Prinzip der nachrangigen
Förderung gelten, d.h. die Vereine müssen ihre Kosten zunächst
durch Mitgliedsbeiträge, Eintrittsgelder und Sponsoren bestreiten.
Erst danach kommt eine städtische Förderung in Betracht, die auch in
Relation zu anderen Geldquellen stehen muss.
- Die städtische Jugendbetreuung ist in allen Ortsteilen sicherzustellen
und an sozialen Brennpunkten auszubauen. Neben sportlichen Aktivitäten
sollen auch hier verstärkt künstlerische und musische Aktivitäten
gefördert werden.
- Stadtbücherei, Musikschule und Volkshochschule bieten der am Kulturleben
interessierten Bevölkerung ein abwechslungsreiches und für die Größe Leimens
angemessenes Programm. Allerdings ist die Organisationsform in Form eines
Vereins für diese drei Einrichtungen zu überprüfen. Insbesondere
sollte geprüft werden, ob es nicht sinnvoll ist, die VHS, Musikschule
und Stadtbücherei in den städtischen Haushalt zurückzuführen. Nur so
kann sichergestellt werden, dass über alle wesentlichen Punkte dieser
Einrichtungen (Einnahmen und Ausgaben, Auslastung und Kostenanteile von
Nutzern und Zuschussgebern) öffentlich - und nicht im geschlossenen
Zirkel eines Vereinsvorstandes - beraten und beschlossen wird.
- Alternativ ist der Zusammenschluss der VHS und der Musikschule mit
anderen ähnlichen Einrichtungen in unserer Region zu prüfen. In enger
Zusammenarbeit mit benachbarten Musikschulen könnte z.B. die
Talentförderung verbessert und ausgebaut werden.
- Auswärtige und lokale Theatergruppen, Kabaretts und musikalische
Darbietungen von lokalen Vereinen und auswärtigen Künstlern
bereichern das Kulturleben. Für sie sind Räume und Geldmittel
bereit zu stellen. Hierbei sollte auch die Zusammenarbeit mit
anderen Kommunen in unserer Region genutzt werden. Koordination
und Abstimmung von Theater-, Kleinkunst-, Musik-Aufführungen und
Ausstellungen in unserer Region. Hierbei kann die Zusammenarbeit
von einer gemeinsame Organisation für kulturelle Ereignisse
(z.B. gemeinsame Vertragsverhandlungen und Vertragsabschlüsse
mit Theater- oder Konzertagenturen) über rollierende Aufführungsstätten
(eine Reihe von Theater- oder Musikaufführungen an verschiedenen Orten)
bis hin zu gemeinsamen Abonnements reichen.
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