Wahlprogramm 1999 - Kultur, Sport und Vereine

  1. Für Kinder und Jugendliche sind künstlerische und sportliche Betätigung ein wichtiger Ausgleich für Computer und Fernsehen. Fairness, Toleranz und Teamarbeit werden gefördert. Deshalb muß auch weiterhin ein Großteil der finanziellen Förderung in die Jugendarbeit fließen.
  2. Die Jugendbetreuung am Badener Platz und in der Fasanerie ist räumlich auszuweiten und auf andere Ortsteile auszudehnen. Neben sportlicher Aktivität - Streetball - sollen Jugendlichen, die sich nicht in Vereine integrieren wollen, Räume für ihre Musik, Filmvorführungen und ähnliche Aktivitäten überlassen werden.
  3. Auch der Leistungssport ist förderungswürdig, da er die Jugend motiviert. Hier muß jedoch das Prinzip der nachrangigen Förderung gelten. Verein und Sportler müssen höhere Unkosten für Trainer, Reisen und Aufwandsentschädigung zunächst durch Eintrittsgelder und Sponsoren bestreiten. Erst danach kommt eine städtische Förderung in Betracht, die auch in Relation zu anderen Geldquellen steht.
  4. Im Rahmen eines neuen VZP ist darauf zu achten, daß nur ideelle, sportlich/kulturelle und gesellschaftliche Aktivitäten unterstützt werden. Der Wirtschaftsbetrieb - Gastwirtschaft im Clubhaus - ist aus der Förderung auszuschließen. Ausnahme: Kerwe und Weinfest, die auch der Geselligkeit dienen und gefördert werden können.
  5. Der Trägerverein VSM ist aufzulösen. Die VHS, Musikschule und Stadtbücherei sind als Eigenbetrieb fortzuführen. Nur so kann sichergestellt werden, daß über Einnahmen und Ausgaben, Auslastung und Kostenanteile von Eltern, Selbstnutzern und Zuschußgebern in öffentlicher Sitzung beraten und beschlossen wird.
  6. Vom Kleinkind bis zum Ruheständler, ob Hobby- oder Leistungssportler, alle finden in Sportvereinen sowie Bundesund Landesleistungszentren ein vielseitiges Angebot für die sportliche Betätigung.
  7. Kultur-, Musik- und Gesangsvereine, Chöre, Bücherei, Musikschule und VHS bieten der am Kulturleben interessierten Bevölkerung ein abwechslungsreiches und für die Größe Leimens angemessenes Programm.
  8. Die Vereine erfüllen wichtige soziale Funktionen. Ohne ehrenamtliche Mitarbeit von Funktionsträgern und Helfern sind die Vereine nicht lebensfähig. Das Ehrenamt bedarf der besonderen Anerkennung und Förderung.
  9. Kultur und Sport sind nicht zum vollen Kostendeckungstarif zu haben. Die Stadt muß einspringen. Sie fördert Kultur und Sport durch das VZP und die Bereitstellung von geeigneten Räumen und Freiflächen.
  10. Besonders begabte Musikschüler müssen häufig nach Heidelberg und Wiesloch ausweichen, weil sie bei uns kein adäquates Abgebot erhalten. In enger Zusammenarbeit mit benachbarten Musikschulen ist die Talentförderung zu verbessern.
  11. Auswärtige Theater und Kabaretts bereichern das Kulturleben. Für sie sind Räume und Geldmittel bereit zu stellen. Derzeit bietet auf Initiative der SPD die Badischen Landesbühne Bruchsal ein abwechslungsreiches Theaterprogramm.
  12. Eine effektive Ausnutzung vorhandener Räume hat Priorität vor dem Neubau. Dies gilt beispielsweise für die Ägidiushalle, die in erster Linie am Wochenende für den Kulturbetrieb und an Wochentagen auch weiterhin für geeignete Sportarten offen steht. Für Gauangelloch wird in absehbarer Zeit ein Neubau der Sporthalle erforderlich.

Karl-Heinz Wagner